Tag Archives: Goethe

Gallery: Weimar

We stopped in Weimar on our way from Leipzig to Opfermoor Vogtei. Weimar was a charming Thuringian city in Central Germany, home to literary icons like Goethe and Schiller, the Wiemar Republic, Bauhaus, and a town idealized by the Nazis as a ideal of German culture. It is also home to Buchenwald Concentration Camp, which we did not go to. One of the more interesting things Elliott and I noted in Weimar was a noticeable lack of small children.

Poem: Der Erlkönig by Goethe

Berlin. Photo by Scarlett Messenger
Berlin. Photo by Scarlett Messenger

Erlkönig
von J.W. Goethe

Wer reitet so spät durch Nacht und Wind?
Es ist der Vater mit seinem Kind;
Er hat den Knaben wohl in dem Arm,
Er faßt ihn sicher, er hält ihn warm.

«Mein Sohn, was birgst du so bang dein Gesicht?» –
Siehst, Vater, du den Erlkönig nicht?
Den Erlenkönig mit Kron und Schweif? –
«Mein Sohn, es ist ein Nebelstreif.» –

«Du liebes Kind, komm, geh mit mir!
Gar schöne Spiele spiel’ ich mit dir;
Manch bunte Blumen sind an dem Strand,
Meine Mutter hat manch gülden Gewand.»

Mein Vater, mein Vater, und hörest du nicht,

Was Erlenkönig mir leise verspricht? –
«Sei ruhig, bleibe ruhig, mein Kind;
In dürren Blättern säuselt der Wind.» –

«Willst, feiner Knabe, du mit mir gehn?
Meine Töchter sollen dich warten schön;
Meine Töchter führen den nächtlichen Reihn,
Und wiegen und tanzen und singen dich ein.»

Mein Vater, mein Vater, und siehst du nicht dort

Erlkönigs Töchter am düstern Ort? –
«Mein Sohn, mein Sohn, ich seh es genau:
Es scheinen die alten Weiden so grau.»

«Ich liebe dich, mich reizt deine schöne Gestalt;
Und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt.»
Mein Vater, mein Vater, jetzt faßt er mich an!
Erlkönig hat mir ein Leids getan! –

Dem Vater grausets, er reitet geschwind,
Er hält in Armen das ächzende Kind,
Erreicht den Hof mit Mühe und Not;
In seinen Armen das Kind war tot.
Continue reading Poem: Der Erlkönig by Goethe

Poem: Gefunden by Goethe

Tiergarten, Berlin. Photo by Scarlett Messenger
Tiergarten, Berlin. Photo by Scarlett Messenger

Gefunden
Johann Wolfgang von Goethe

Ich ging im Walde
So für mich hin,
Und nichts zu suchen,
Das war mein Sinn.

Im Schatten sah ich
Ein Blümchen stehn,
Wie Sterne leuchtend
Wie Äuglein schön.

Ich wollt es brechen,
Da sagt’ es fein:
Soll ich zum Welken,
Gebrochen sein?

Ich grubs mit allen
Den Würzeln aus,
Zum Garten trug ichs
Am hübschen Haus.

Und pflanzt es wieder
Am stillen Ort;
Nun zweigt es immer
Und blüht so fort.
Continue reading Poem: Gefunden by Goethe

Gallery: Tiergarten