Gefunden
Johann Wolfgang von Goethe
Ich ging im Walde
So für mich hin,
Und nichts zu suchen,
Das war mein Sinn.
Im Schatten sah ich
Ein Blümchen stehn,
Wie Sterne leuchtend
Wie Äuglein schön.
Ich wollt es brechen,
Da sagt’ es fein:
Soll ich zum Welken,
Gebrochen sein?
Ich grubs mit allen
Den Würzeln aus,
Zum Garten trug ichs
Am hübschen Haus.
Und pflanzt es wieder
Am stillen Ort;
Nun zweigt es immer
Und blüht so fort.
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Die zwei Wurzeln
Zwei Tannenwurzeln groß und alt
unterhalten sich im Wald.
Was droben in den Wipfeln rauscht,
das wird hier unten ausgetauscht.
Ein altes Eichhorn sitzt dabei
und strickt wohl Strümpfe für die zwei.
Die eine sagt: knig. Die andre sagt: knag.
Das ist genug für einen Tag.
Christian Morgenstern
(1871 – 1914), German writer, playwright, journalist and translator Continue reading Poem: Die zwei Wurzeln by Morgenstern →
An Study of the German Forest in Song, Myth, and Folklore